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Die Judokas vom Judo-Club Langenfeld erkämpften bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften am Nikolaustag in München einen hervorragenden fünften Platz. Es war die erste Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft für Vereinsmannschaften. Nur zwei Mannschaften aus NRW hatten sich qualifiziert, sodass bereits die Teilnahme schon einmalig in der Vereinsgeschichte, und somit ein Riesenerfolg gewesen ist. Die erfolgreiche Mannschaft bestand aus: -44 kg nicht besetzt, -48 kg Eva Jungbluth (TV Germania Manheim), -52 kg Nora Bannenberg, -57 kg Jasmin Flosdorf, -63 kg Delia Grigo, -70 kg Arijana Peric (JC71 Düsseldorf), +70 kg Hannah Schatten (TSV Bayer 04 Leverkusen). Trainer Jens Kaiser sagte die Teilnahme an seiner nächsten Schwarzgurtprüfung am Samstag ab, um gemeinsam mit seinen Mädchen und einer kleinen Fangemeinde nach München zu reisen. Daran, eine Medaille gewinnen zu können, glaubte vor dem Turnier niemand in der Mannschaft. Doch dann wurde es doch ein langer und erfolgreicher Wettkampftag.

Gleich zu Beginn kam es zu dem Duell gegen die Mannschaft vom JC 90 Frankfurt/Oder. Am Vortag hatte die Männermannschaft dieses Vereins den Titel zum zweiten Mal in Folge gewinnen können. Doch das schien niemanden zu interessieren. Der Kampf konnte von den Langenfelderinnen überzeugend mit 5:2 gewonnen werden, wobei die Judokas Nora Bannenberg, Arijana Peric, Jasmin Flosdorf, Delia Grigo und Eva Jungbluth ihre Einzelkämpfe gewannen. Die folgende Begegnung gegen die Kampfgemeinschaft HTG Bad Homburg/JC Wiesbaden war dann absehbar schwerer. Bei normalem Verlauf wurde bereits eine 3:4-Niederlage einkalkuliert, wenn gleich mit der Hoffnung, eventuell zwei Kämpfe drehen zu können. Doch diese Hoffnung zerschlug sich sehr schnell, da man bereits nach drei Kämpfen 3:0 zurücklag. Da eine weitere Gewichtsklasse der Langenfelder Mannschaft nicht besetzt werden konnte, war der Mannschaftskampf bereits verloren. Nora Bannenberg, Arijana Peric und Eva Jungbluth konnten nur noch zur Ergebniskosmetik zum 3:4 beitragen. Doch diese Niederlage hat die Mannschaft nur angespornt.

In der Trostrunde gab es gegen die bayrische Mannschaft und Süddeutschen Vizemeister vom TSV Altenfurt (letztes Jahr deutscher Vizemeister) einen 6:1-Sieg. Das sieht deutlicher aus, als es tatsächlich war. Drei Kämpfe waren hart umkämpft, konnten aber gewonnen werden. Was dann kam, war dann eine wirklich harte Nuss, an der die Mannschaft fast gescheitert wäre. Die Kampfgemeinschaft aus JC Leipzig/Leipziger Sportlöwen forderte alles. Die JCL-Mannschaft konnte den Rückstand gegen die Leipzigerinnen erst im vorletzten Einzelkampf ausgleichen. Der letzte Kampf musste daher über den gesamten Mannschaftskampf entscheiden. In einem sehr intensiv geführten und sehr ausgeglichenen Kampf konnte die Langenfelderin Eva Jungbluth die entscheidende Technik erst vier Sekunden vor dem Schluss ansetzen und den Sieg für die Mannschaft einfahren. Auch bei diesem Kampf konnten Nora Bannenberg und Arijana Peric ihre Kämpfe gewinnen. Damit stand die Mannschaft auf einmal im Kampf um die Bronzemedaille gegen die Frauen des Sportförderinternats des UJKC Potsdam.

Potsdam war als klarer Titelfavorit gestartet und verlor trotzdem oder vielleicht gerade deshalb gegen die Titelverteidigerinnen vom TSV München-Grosshadern mit 3:4. Die Mannschaft aus München hätte den Langenfelderinnen vielleicht mehr gelegen. Wie auch immer, die Potsdamerinnen standen nun gegenüber und diese hatten noch etwas gut zu machen. Zumindest Bronze sollte es sein und das bekamen die Langenfelderinnen deutlich zu spüren. Alleine drei Topathletinnen aus dem Nationalkader konnte Potsdam aufbieten und so kam es, wie es kommen musste. Am Ende hiess es 2:5 gegen die Langenfelderinnen, wiederum konnten Nora Bannenberg und Eva Jungbluth ihre Einzelkämpfe gewinnen. Mit Platz fünf waren am Ende jedoch alle zufrieden, obwohl erst einmal Ernüchterung herrschte. Mit dem fünften Platz wurden sie zudem bester ,,West"-Verein. Hervorzuheben bleibt, neben dem tollen Teamgeist der vergleichsweise kleinen Mannschaft: Die Langenfelderinnen mussten gehandikapt jeweils einen 0:1-Rückstand aufholen, da sie eine der 7 Gewichtsklassen nicht besetzen konnten; Jasmin Flosdorf kämpfte immer eine Gewichtsklasse höher und Nora und Eva konnten alle ihre Begegnungen (wie auch schon bei den Qualifikationsmeisterschaften) für sich entscheiden. Im nächsten Jahr will Trainer Jens Kaiser mit seiner Mannschaft wieder angreifen, leider sind Eva Jungbluth und Arijana Peric auf Grund von Altersklassenwechsel nicht mehr startberechtigt, der Rest der Mannschaft bleibt zusammen.


11.12.2015 | Judo